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  Plakat Brahms und Boulanger

 

Lili Boulanger (1893-1918) wäre neben Claude Debussy und Maurice Ravel zweifellos zur dritten grossen Persönlichkeit des französischen Impressionismus geworden, wäre sie nicht bereits im Alter von 24 Jahren gestorben. Die Tochter eines französischen Musikers und einer russischen Prinzessin gewann 1913 im Alter von 19 Jahren als erste Frau den berühmten "Prix de Rome" des Pariser Konservatoriums, der ihr ein Stipendium in Rom ermöglichte. Obwohl das Leben von Lili Boulanger von Schmerzen und einer unheilbaren Krankheit überschattet war, hat die Komponistin der Musikwelt ein erstaunlich umfangreiches Oeuvre hinterlassen. Sie komponierte überwiegend Vokalmusik: Lieder, Chorwerke sowie Werke für Chor und Orchester. Nach ihrem Tode wurde ihre herausragende musikalische Begabung sehr rasch erkannt und Lili Boulangers Werke wurden vor allem in den Vereinigten Staaten und in Frankreich aufgeführt. Im übrigen Europa und damit auch in der Schweiz ist die Komponistin jedoch kaum wahrgenommen worden.
Cantus Basel freut sich, dem Publikum nunmehr die Gelegenheit zu geben, die hochbegabte französische Impressionistin mit der Aufführung von vier ihrer wichtigsten Chorwerke kennen zu lernen. "Les Sirènes", "Renouveau", "Soir sur la Plaine" und "Hymne au Soleil" zeigen, wie die Komponistin sich mit ihren Vorbildern Wagner, Fauré und Debussy schöpferisch auseinandergesetzt und zu einer eigenen, ausdrucksstarken Tonsprache gefunden hat.

Ebenfalls für Singstimmen und Klavier sind die Zigeunerlieder Op. 103 und 112 konzipiert, die Johannes Brahms 1887 und 1891 komponiert hat. Die Nähe zu den berühmten "Ungarischen Tänzen" ist nicht zu leugnen. Die Texte stammen aus dem ungarischen Kulturbereich, und der berühmte Musikkritiker Eduard Hanslick bezeichnete diesen Liederzyklus mit seinen verschiedensten Stimmungsbildern sogar als einen "kleinen Roman".


Walter Riethmann

 

Wir danken der Gemeinde Riehen für die finanzielle Unterstützung unserer Aufführung im Konzertsaal des Landgasthofs Riehen und der Stadt Liestal für die Unterstützung unserer Aufführung im Museum Baselland in Liestal.

 

Die Solisten

Regula Grundler
Nach der Ausbildung zur Primarlehrerin studierte Regula Grundler an der Musikakademie Luzern. Mit Erfolg schloss sie 1997 ihr Studium in Sologesang (bei Hermann Fischer) und Schulmusik II ab.
Zwischenzeitlich erfüllte sie an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik Luzern einen Lehrauftrag für Chorische Stimmbildung, an der neuen Kantonsschule Aarau und am Kantonalen Kindergärtnerinnen- Seminar Luzern einen Lehrauftrag in den Fächern Schulmusik II und Sologesang. Seit 1996 unterrichtet Regula Grundler an der Musikschule Frick im Fach Sologesang Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene.
Der Schwerpunkt ihrer regen Konzerttätigkeit liegt im Bereich Oratorium, Konzert- und Kirchenmusik (u.a. CD-Aufnahmen und USA-Tournee mit der Messe in G-dur von J.S.Bach, Konzerte im Grossmünster Zürich mit Händels Oratorium Israel in Egypt, Konzert im KKL Luzern und USA-Tournee mit der Messe in h-moll von J.S. Bach). Zudem wirkt sie im Luzerner Berufsvokalensemble Corund mit.
Weiterführende Gesangsstudien führten sie zu Regina Jakobi und zu Dorothea Frey, dazu besuchte sie verschiedene Meisterkurse.


Aurea Marston, Mezzosopran
Nach der Matura am Humanistischen Gymnasium begann Aurea Marston ihre Gesangsausbildung bei Hedy Wölnerhansen in Basel. Daneben nahm sie an der Opernwerkstatt und dem Kurs des Studios für Musik und Theater an der Musikakademie Basel teil. Sie singt seit 1995 regelmässig im Vokalensemble „Asteres“ in Basel (1995 1. Preis des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs).
2002 schloss Aurea Marston ihre Ausbildung mit dem Lehrdiplom SMPV ab. Seit 2001 erarbeitet sie mit Rainer Altorfer, Studienleiter am Theater Basel, Partien des Lied-, Konzert- und Opernfachs. 2004 wurde sie durch die Senzaltro-Stiftung für junge Opernsänger in der Schweiz gefördert. Förderprogramm 2004: Meisterkurs, sowie Operngala-Konzerte mit Musikern der Festival Strings Lucerne. Aus dem Programm Szenen aus „Hänsel und Gretel“ von E. Humperdink, wo sie die Rolle des Hänsels sang.
Zurzeit ist sie am Opernstudio Basel tätig.
Bedeutende Impulse erhält sie in Meisterkursen bei Vera Rosza, London.
Im Dezember 2004 ist sie für eine Meisterklasse von Christa Ludwig am Nationaltheater Mannheim ausgewählt worden, die im Rahmen der 4. Mannheimer Mozartwoche stattfand. (Künstlerischer Leiter, Adam Fischer).


Walter Siegel
Walter Siegel erhielt seine erste musikalische Ausbildung im Knabenchor des Kölner Doms. Nach dem 2004 abgeschlossenen Gesangsstudium an der Musikhochschule Köln bei Prof. Arthur Janzen setzte der Tenor seine Karriere in der Schweiz fort.
In Musiktheaterproduktionen der Hochschule war Walter Siegel in Opern von Bruch, Bononcini und Mozart zu hören. Mozarts Monostatos sang er 2003 als Gast am Theater der Stadt Solingen. Walter Siegel ist ein gefragter Konzertsänger. Im Kölner Dom war er oft in verschiedenen Evangelistenpartien zu hören. Aufnahmen und Fernsehauftritte (Quarks&Co, WDR oder Christmette, ARD) kennzeichnen seine Tätigkeit.
Meisterkurse besuchte er unter anderem bei Jane Irwin, James Wagner und Hans Peter Blochwitz.
Neben seiner solistischen Tätigkeit in Messen und Oratorien in der Schweiz ist Walter Siegel ausserdem Mitglied des Schweizer Kammerchors und der Gächinger Kantorei Stuttgart. Er bereitet sich auf Opernpartien des lyrischen Tenorfachs vor.
Im Herbst wird er bei Hans Peter Blochwitz ein Aufbaustudium an der Hochschule der Künste Bern beginnen.


Der Pianist

Christian Thurneysen
Christian Thurneysen trat im Alter von sieben Jahren ins Konservatorium Bern ein und wurde dort u.a. von Albert Sidler parallel zu seiner gymnasialen Ausbildung unterrichtet. Nach bestandener altsprachlicher Matur studierte er bei Jürg Wyttenbach an der Hochschule für Musik in Basel und erlangte im Jahre 2001 das Lehrdiplom für Klavier (Prädikat „mit Auszeichnung“). Das darauffolgende Aufbaustudium bei Gérard Wyss und Thomas Larcher schloss er im Jahre 2004 mit dem Konzertdiplom ab.
In Kammermusik und Liedbegleitung zählen Adrian Oetiker und Albert Guttman zu seinen Lehrern. Daneben nahm er an verschiedenen Meisterkursen teil, so zum Beispiel bei Paul Badura-Skoda, Friederich Gürtler und Werner Bärtschi. Zudem hat Christian Thurneysen seine Studien an der Schola Cantorum Basiliensis bei Edoardo Torbianelli vertieft und war im Sommer 1999 Teilnehmer eines
internationalen Kurses für Orchesterdirektion bei Johannes Schlaefli (CH), Tsung Yeh (USA) und Kirk Trevor (USA).
Christian Thurneysen ist mehrfacher Final-Preisträger des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbes, und als Gewinner am Jecklin-Musiktreffen 1994 debütierte er ein Jahr später als Solist im Grossen Tonhallesaal in Zürich (CD-Aufnahme). Seither tritt er regelmässig als Solist und Kammermusikpartner auf, im vergangenen Jahr beispielsweise mit den Sopranistinnen Barbara Locher und
Regula Konrad. Im kommenden Herbst wird Christian Thurneysen mit dem „Quartetto Ophelia“ Bach-Konzerte aufführen.